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Rezension zu ES / IT [Blu-ray/DVD]

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Rezension zu

ES / IT (1990)

Distribution in Deutschland Warner Home Video
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ES ist ein zweiteiliger Film von Tommy Lee Wallace nach der Romanvorlage ES von Stephen King. Die zwei Teile wurden im Jahr 1990 im amerikanischen Fernsehen und ab 15. März 1991 in Deutschland als Video ausgestrahlt bzw. veröffentlicht.

Die Idylle in der amerikanischen Kleinstadt Derry ist trügerisch. Seit kurzer Zeit werden mehrere Kinder vermisst, ein paar wurden sogar schon ermordet aufgefunden. Die Polizei scheint keine heiße Spur zu verfolgen und möchte die Vorgänge am liebsten vertuschen. Doch Mike Hanlon ahnt, wer hinter den grausamen Morden steckt. Als er am jüngsten Tatort ein 30 Jahre altes Kinderfoto findet, ist er sich ganz sicher: „ES“ ist zurück!

 

Hinweis : Der nachfolgende Text enthält so einige Spoiler.

 

„ES“, so nannten er und seine sechs Freunde damals den Clown Pennywise, der in Derry sein Unwesen trieb und mehrere Kinder grausam tötete. So auch Bills kleinen Bruder – jenen Jungen auf dem Foto. Mike entschließt sich, seine früheren Freunde anzurufen und sie an ihren Schwur von vor 30 Jahren zu erinnern. Damals kämpften sie gemeinsam gegen „ES“ und schworen sich, wieder dagegen zu kämpfen, sollte „ES“ jemals wieder zurück kommen.

Rezension:

Trotzdem „Es“ so zu sagen meine persönliche Bibel darstellt und ich dieses Buch bisher sechsmal in allen nur erdenklichen Fassungen gelesen habe muss ich sagen, das die Verfilmung für die damaligen Produktionsmaßstäbe so schlecht nicht ist. Die Charaktere sind gut entwickelt, die Erzählstruktur des nacheinander erzählens anstatt parralel wie im Roman ist einfach filmgemäßer um die Handlung voranzutreiben. Der langjährige 2nd Unit – Regiseur John Carpenter’s, Thommy Lee Wallace, hat seine Sache im großen und ganzen recht gut gemacht. Er hat die Grundstimmung des Romans gut getroffen; die Essenz der King’schen Prosa und vor allem die Philosophie hinter der Geschichte. Natürlich wurden aufgrund der Horrorfan – Zuschauerschaft auch einige Zugeständnisse gemacht und auch etwas Effekthascherei betrieben ( Duschszene ! )

Woran die Verfilmung etwas krankt ist das Fehlen des King’schen subversiven Witzes ( was sich vor allem in der Unwitzigkeit der Darstellung von Richis Figur bemerkbar macht, aber auch in der Zaghaftigkeit der *TV Zensur* – unterstehenden Brutalität ) als auch das größere Budget späterer King Werke. Nach „Brennen muss Salem“ war dies erst die zweite Mini – Serie nach einer Vorlage von Stephen King; ein derartiger Fernseh – Erfolg einer  seiner Geschichten ( den man im Kino finanziell bis dato leider nur äußerst selten erreichte! ) war zum damaligen Zeitpunkt einfach nicht abzusehen. Also musste man das „Ritual von Chüd“ und die Schildkröte leider fallen lassen. ( Sie hätten sich das Modell „Morla“ von Rolf Zehetbauer aus der „Unendlichen Geschichte“ ausleihen sollen ). Beides hätte aufgrund ihres surrealen Charakters wahrscheinlich auch schlecht in eine doch recht konventionelle Prime-Time-Mini-Serie gepasst.

Der sexuelle Akt zwischen den Kindern fehlt verständlicherweise ebenfalls ( obwohl es einer, wenn nicht sogar DER zentrale Punkt in der Geschichte einer GROßEN Liebe und Freundschaft ist ) – wie hätte man sich solch eine sensible Darstellung auch im amerikanischen Fernsehen vorzustellen ?!  Aber die Kindheitsängste, insbesondere „Pennywise“ hätte man sich wirklich kaum besser ausdenken können – Tim Curry hat nach seinem „Frank’n Further“ in der „Rocky-Horror-Picture-Show“ hier eine weitere geniale Performance gegeben.

Viele Zuschauer waren und sind jedoch hingegen doch etwas enttäuscht was die „Spinne“ am Ende der Geschichte in der finalen Auseinandersetzung angeht. Wenn man aber davon ausgeht, das „Es“ für jeden etwas anderes darstellt ( wie es ja im Laufe der Geschichte und des Filmes nur all zu deutlich wird ) und viele Kinder sowohl Angst vor Clowns als auch vor archetypischen Wesen wie z. Bsp. der des Werwolfs hat, ist die Dramaturgie durchaus nachvollziehbar. Und warum hat sich sowohl King als auch der Filmemacher Wallace letztendlich für die Spinne entschieden ? Ich denke, das liegt wohl auf der Hand. Der Großteil der menschlichen Bevölkerung hat nun mal eine Phobie wenn nicht sogar eine Heiden Angst vor diesen Arachniden. Und im Finale, wenn alle gemeinsam auf „Es“ treffen, was liegt da näher als eine „Angstfigur“ aus aller kollektiven Unterbewusstsein zu wählen – etwas, wovor alle sieben Angst haben oder sich abgestoßen fühlen. Wie bereits erwähnt, das schluß-endliche indianische Ritual bleibt wohl doch besser der Phantasie des Romanlesers vorbehalten – es ließe sich in all seiner erschreckenden und gleichzeitig absurden Surrealität wohl kaum in Bilder umwandeln, ohne das dann wieder ein großer Aufschrei der Entrüstung durch die Fangemeinde Stephen King’s hallen würde.

Wie gesagt, ich bin ein Purist was eben diesen Roman angeht – trotzdem gehe ich versöhnlich mit seiner Verfilmung um – es hätte viel schlimmer kommen können ( wie es diverse King Verfilmungen leider nur zu gut beweisen ) !!!

Copyright der Rezension by Stephan Peter Heuer (Zuckeronkel) für www.stephen-king.de

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