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Rezension zu Der Sturm des Jahrhunderts [DVD]

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Rezension zu

Der Sturm des Jahrhunderts

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Der Sturm des Jahrhunderts (Originaltitel: Storm of the Century) ist eine Horror TV-Miniserie in drei Teilen nach dem Drehbuch von Stephen King von Craig R. Baxley. King hat diese Geschichte exklusiv für einen TV-Film für ABC geschrieben, so dass nur das Drehbuch und kein Roman vorliegt. Die Story wurde dann ohne größere Verluste in eine TV-Miniserie verwandelt.

Handlung

Auf die Inselstadt Little Tall Island, deren Bewohner eine intakte Gemeinschaft zu bilden scheinen, zieht ein Jahrhundertsturm zu. Ausgerechnet zu dieser Zeit erschlägt ein eigenartiger Fremder (Colm Feore) völlig grundlos eine alte Dame. Mike Anderson (Timothy Daly), der einzige Polizist nimmt Linoge, so der Name des Fremden, ohne jeglichen Widerstand fest und sperrt ihn in eine Zelle ein. Von hier terrorisiert er alle Bewohner, indem er über die dunkelsten Geheimnisse der Bewohner offen redet bis ihm seine Forderung erfüllt wird: „Gebt mir was ich will und ich werde gehn!“ Es stellt sich heraus, dass Andre Linoge ein dunkler Magier ist. Seine Forderung: Er will einen Nachfolger heranziehen, weil seine Zeit zu Ende geht. Dafür braucht er eines der Kinder der Inselbewohner. Sollte man ihm seinen Wunsch nicht erfüllen, würde er sie alle töten. Die Bewohner geben seiner Forderung nach und schließlich wird ein Kind durch eine Auslosung mittels Entscheidungssteinen ausgewählt und der Magier nimmt es mit.

Wissenswertes

Stephen King hat einen 10-sekündigen Kurzauftritt in der Werbung. Er wirbt für die Fima McIntosh & Redding (1-800-1-STIK-EM).

Rezension:

Wertung 4 von 5 Sternen

Wenn ich einmal anfange, über Der Sturm des Jahrhunderts zu schimpfen, höre ich so schnell nicht mehr auf. Es nervt, dass …

… die sich ständig mit Vor- und Nachnamen ansprechen. Wer sagt dauernd Dinge wie: „Wie geht’s dir, Mike Anderson?“?? Im Film passiert das genau 30 mal.
… der Zuschauer immer wieder für dumm verkauft wird und die Charaktere ständig erklären müssen, was gerade passiert; etwa als Hatch den erhängten Peter Godsoe mit der Abschiedsbotschaft Gebt mir, was ich will, und ich verschwinde um den Hals findet und Andre Linoge die Fragen stellt: „Hast du ihn irgendwie dazu gebracht? Diese Worte auf dem Zettel um seinem Hals zu schreiben und sich dann aufzuhängen?“ Gut, jetzt hat’s auch der Letzte kapiert.
… jene Botschaft gefühlte 1.984.874 Mal auftaucht, teils auch dann, wenn kein Mensch sie sehen kann (wie etwa auf dem Bildschirm des verlassenen Leuchtturms!).
… Andre Linoge hin und wieder völlig sinnfrei die Zähne fletscht und in die Kamera zischt – vielleicht, um den Zuschauer zu erschrecken, den er offensichtlich vor sich sieht, denn sonst ist da niemand.
… die schlimmste Untat des Helden Anderson darin besteht, dass er im College einen Spickzettel benutzte (was für ein Imageschaden er in den Augen der US-Amerikaner dadurch erlitten haben muss!).
… es am Ende auf das „Duell“ zwischen den Kindern der Hauptfiguren Hatch und Mike hinausläuft … gaaaaaaanz zufällig natürlich.
… Linoge am Ende tatsächlich Ralph Anderson erwählt, denn an ihn hat man einen Bruchteil einer Sekunde nach Linoges Ankündigung gedacht, dass er ein Kind mitnehmen will – somit ist der Schluss komplett vorhersehbar.
… Hatchs Frau mal eben mit 35 an einem Herzinfarkt stirbt, damit Hatch Mikes Ex-Frau Molly heiraten kann. Ja, ja, blablabla, seufz, stöhn.

Der verwirrte Rezensions-Leser mag auf die Gesamtwertung schielen: 4 / 5? Ein kleiner Tippfehler? Nein, gar nicht, denn ohne die obigen Macken hätte ich, wäre es möglich, 8 verliehen – 4 gehen für den obigen Unsinn drauf. Aber die Miniserie lohnt sich, weil …

… die Atmosphäre und die Grundidee selbst einen über fast viereinhalb Stunden zu fesseln vermögen.
… die Tricks für einen TV-Film gut gemacht sind.
… ein tolles Wort vorkommt.
… und vor allen Dingen, weil die Schauspieler durch die Bank zu überzeugen vermögen:

Warum hat man Tim Daly (Mike Anderson) nie zuvor und nie mehr danach in einer Hauptrolle gesehen? Seine Verzweiflung und Angst sind meisterhaft gespielt.
Ich bin voreingenommen, was Jeffrey DeMunn betrifft, weil ich den Typ einfach klasse finde, aber auch hier liefert er eine grandiose Leistung ab, mal in der Rolle eines unsympathischen Besserwissers.
Colm Feore ist und bleibt als Andre Linoge mein persönlicher Lieblings-Film-Bösewicht aller King-Verfilmungen. Der Film steht und fällt mit seiner minimalistischen aber immer auf den Punkt passenden Mimik (mal abgesehen vom Fauchen!), etwa als Mike ausflippt und ihn gegen die Gitterstäbe knallt – sein herablassendes Grinsen ist Gold wert.

Auf sagen wir einmal zwei Stunden gerafft und von obigem Müll befreit, könnte DSDJ mein Lieblingsfilm sein, und ich gebe zu, dass ich ihn trotz seiner Länge(n) schon fünfmal gesehen habe. Langweilig wird er nie – und wenn man ab und zu auch genervt die Augen rollen muss, bleibt insgesamt ein Gefühl der Zufriedenheit zurück.

Copyright der Rezension by Croaton für www.kingwiki.de

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