Rezension zu
Langoliers
Verschollen im Zeitloch
Distribution in Deutschland Paramount Pictures
bestellen bei Amazon
Langoliers – Die andere Dimension (alternativ: Langoliers – Verschollen im Zeitloch) ist ein US-amerikanischer Fernsehfilm von Tom Holland aus dem Jahr 1995. Als Vorlage diente Stephen Kings Novelle Langoliers
- Darsteller: Patricia Wettig, Dean Stockwell, David Morse, Mark Lindsay Chapman, Frankie Faison
- Regisseur: Tom Holland
- Produzent: David Kappes
- Musik: Vladimir Horunzky
- Drehbuch: Tom Holland
- Format: Dolby, HiFi Sound, PAL
- Sprache: Italienisch (Dolby Digital 1.0), Deutsch (Dolby Digital 1.0), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Französisch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Spanisch (Dolby Digital 1.0)
- Region: Region 2
- Bildseitenformat: 4:3 – 1.33:1
- Anzahl Disks: 1
- FSK: Freigegeben ab 16 Jahre
- Studio: Paramount (Universal Pictures)
- Erscheinungstermin: 4. Oktober 2007
- Produktionsjahr: 1995
- Spieldauer: 180 Minuten
Handlung
Auf einem Nachtflug von Los Angeles nach Boston fallen zehn Passagiere kurz nach dem Start in Tiefschlaf. Als sie während des Fluges erwachen, stellen sie entsetzt fest, dass sie die einzigen Passagiere an Bord des Jumbo-Jets sind, der beim Start noch vollbesetzt war. Es gibt weder einen Piloten, noch eine Crew – eine bizarre Situation. Brian Engle, ein privat mitfliegender Pilot, übernimmt die Kontrolle über das Flugzeug.
Da kein Funkkontakt möglich ist, fliegt er den nächsten Flughafen in Bangor/Maine an. Dort ist alles wie ausgestorben, die Luft ohne Geruch, das Essen ohne Geschmack, kein Laut. Nur Dinah Bellman, ein blindes Mädchen, hört ein weit entferntes, rollendes Geräusch …
Craig Toomy, ein Geschäftsmann, kann es nicht fassen, dass sein wichtiger Termin und großer Deal geplatzt sind und beginnt auszurasten. Er erzählt plötzlich von Fantasiegeschöpfen, mit denen ihm sein Vater drohte. Wenn er ungezogen sei, würden die „Langoliers“ kommen und ihn verschlingen.
Das rollende Geräusch in der Ferne ist jetzt lauter geworden und für jeden zu hören …
Wissenswertes
- Stephen King hat einen Gastauftritt (Cameo) als Tom Holby, dem Vorgesetzten von Mr. Toomy.
- In seinem Roman Player One verweist Autor Douglas Coupland im ersten Kapitel auf den Film, als eine Flugzeugpassagierin sich daran erinnert, wie in dem Film auf einmal alle Passagiere verschwanden, die nicht schliefen. Fälschlicherweise erinnert sie sich aber an nur 5 Überlebende.
- Als Robert Jenkins das wahre Wesen der Zeit versteht, schließt er, dass es unmöglich ist, in die Vergangenheit zu reisen – auch das Attentat auf John F. Kennedy wird demnach so nie verhindert werden können. Dennoch spielt King in 11/22/63 mit genau dieser Idee.
Rezension:
Wertung 4 von 5 Sternen
Stephen Kings Langoliers ist seit ihrem Erscheinen meine Lieblingsnovelle des Autors; die filmische Umsetzung spaltet freilich die Gemüter.
Keine Frage: Niemals – und ich schließe hier die Zeiten des Stummfilms mit ein – hat man schlechtere Special Effects gesehen. Die Skispringer der Olympischen Winterspiele auf meinem Commodore 64 waren realistischer animiert als die Langoliers und die Tetris-Blöcke des Gameboys wirkten bedrohlicher als diese komplett lachhaften Zahnbälle. Dann ist da noch die „Schauspielerin“, die Dinah Bellman verkörpert. Offenbar war Micky Maus gerade unabkömmlich und so besetzte man Dinahs Rolle eben mit diesem Mädchen; wenn sie die Hände zu den Ohren hebt, um besser zu hören, sieht sie immerhin aus wie Walt Disneys Wunschbesetzung – die besten Szenen des Films sind automatisch immer die, in denen man Dinah nicht ertragen muss.
Aber der fürs Fernsehen gedrehte Streifen hat auch seine Vorzüge. David Morse ist als Brian Engle gelungen gecastet, ebenso die anderen Darsteller, allen voran natürlich Bronson Pinchot, der möglicherweise ein ganz netter Kerl sein kann, dem ich aber nicht auf dunkler Straße begegnen möchte, nachdem ich ihn als Craig Toomy kennen gelernt habe. Seltsamerweise werden mir die drei Stunden auch nie langweilig; zudem ist Langoliers ungemein werkgetreu: Man hat das Gefühl, man könnte nebenher in der Novelle blättern und nie den Anschluss verlieren. Viele Dialoge wurden wortwörtlich übernommen – und die Nähe zum Original ist für mich stets der entscheidende Faktor bei einer Verfilmung.
Fazit: Angesichts der neuen technischen Möglichkeiten wäre eine Neuauflage (etwa unter der Regie von Frank Darabont?!) angesagt, vielleicht auch mit einer Dinah, der man den Tod nicht schon nach neunzehn Sekunden wünscht – aber irgendwie hat dieser Film auch so etwas.
Copyright der Rezension by Croaton für www.kingwiki.de
Die Links zu Amazon oder anderen Shops sind sogenannte Affiliate-Links.
Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von Amazon eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht, aber dieser kleine Betrag hilft mir, die Unkosten der Seite zu bestreiten (aber im Gegensatz zu vielen Vermutungen, deckt dies gerade mal 80%).