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Rezension zu Blade Runner 2049

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Rezension zu

Blade Runner 2049

( 2D & 3D )

 

Genre : Science Fiction

Laufzeit : 163 Min. / FSK : ab 12 Jahren

Regie : Denis Villeneuve  ( Arrival  )

Drehbuch : Hampton Fancher ( Blade Runner );Michael Green ( Logan : The Wolverine )

based on characters from the novel „Do Androids Dream of Electric Sheep?“by Phillip K. Dick

Produzenten : Ridley Scott ( Alien; Blade Runner ) ; Andrew A. Kosove ; Broderick Johnson (Prisoners); Bud Yorkin ( Blade Runner )

Kamera :  Roger Deakins  ( Fargo; Skyfall )

Special Effects Supervisor : Adam Heinis ( Rogue One : A Star Wars Story  )

Darsteller :

Ryan Gosling  ( Drive )…“K“

Harrison Ford  ( Blade Runner )…Deckard

Jared Leto  ( Mr. Nobody; Justice League )…Niander Wallace

Robin Wright  ( Forrest Gump; House Of Cards )…Lieutenant Joshi

Ana de Armas  ( Knock Knock; War Dogs )…Joi

Sylvia Hoeks  ( Bro‘s Before Ho‘s )…Luv

Carla Juri  ( Feuchtgebiete )…Dr. Ana Stelline

u.v.a.

Rund 30 Jahre nach dem Handlungsspielraum des ersten Teils, schickt uns “Blade Runner 2049“ in eine noch  dystophischer gezeichnete Zukunft, in der Menschen und weiter entwickelte Replikanten Seite an Seite leben. Hier begegnet uns “K“, der einer neuen Generation von “Blade Runnern“ angehört, die  immer noch auf abtrünnige Replikanten der alten Baureihen angesetzt werden.

 

Wie bei allen Rezensionen gilt auch hier: beim Weiterlesen sind kleine Spoiler möglich, aber entscheidende Dinge werden natürlich nicht verraten.

 

Durch einen aktuellen Auftrag stößt er auf Hinweise, die ein großes  Geheimnis aus der Vergangenheit zu Tage fördern. Selbst hin und her gerissen in einer Identitätskrise voller Selbstzweifel, begibt er sich auf die Suche nach dem ehemaligen “Blade Runner“ Deckard, in der Hoffnung, das dieser Licht ins Dunkel bringen wird.

 

“Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet…“

So beginnt ein berühmtes Filmzitat aus Ridley Scotts Originalfilm aus dem Jahr 1982 und treffender könnte man die visuelle Wucht dieser 35 Jahre später entstandenen Fortsetzung auch nicht umschreiben.

Was “Arrival“ – Regisseur Denis Villeneuve hier in 163 Minuten vor den Augen des Zuschauers ausbreitet, darf ruhigen Gewissens als neues Sci-Fi-Meisterwerk in einem Atemzug mit seinem zum Kultfilm avancierten Vorgänger bezeichnet werden.

Der Film strotzt nur so von atemberaubenden Einfällen, sowohl  von der Bildsprache, für die sich der Stammkameramann der Coen-Brüder ( „The Big Lebowski“; “No Country For Old Men“ ) Roger Deakins verantwortlich zeichnet, als auch vom Ton und der Musik her, ist voller philosophischer Exkurse und bis auf wenige Momente recht unvorhersehbar, was in Zeiten gefühlter hunderter,  immer gleicher Superhelden-Machwerke eine Wohltat darstellt. Er hat fabelhafte 3-D-Effekte und ist definitiv für die große Leinwand geschaffen.

Die schauspielerischen Leistungen aller beteiligten, allen voran Ryan Goslings ( der von Film zu Film immer besser wird ) ist einfach großartig. Auch Jared Leto hat als Replikantenschöpfer “Wallace“ wirklich Klasse. Aber der Film kann ebenso einige starke Frauenrollen sein eigen nennen, sowohl die Niederländerin Sylvia Hoeks in ihrer ersten größeren ( internationalen ) Rolle als Antagonistin Luv, wie auch Ana de Armas als die etwas ungewöhnlichere Partnerin des von Gosling verkörperten “K“. Auch die helvetische “Feuchtgebiete“-Entdeckung Carla Juri hat hier einen sehr zu-Herzen-gehenden Auftritt.

Aber Villeneuve und seine Drehbuchautoren Hampton Fancher  ( der auch schon den Originalfilm schrieb ) und Michael Green, die hier wiederholt Philip K. Dick, aber auch Kafka zitieren, schaffen es tatsächlich, durch eine ruhige Erzählweise und phantastische Atmosphäre, die dem ersten Teil in Nichts nach steht, nahezu 3 Stunden lang Spannung zu erzeugen und den Zuschauer in eine Parallelwelt hineinzuziehen, die ihn gleichzeitig abzustoßen und zu faszinieren vermag.  Zudem ist einiges, wie im Originalfilm, keineswegs eindeutig definiert und lässt jedem die erneute Möglichkeit der Interpretation. Es wäre auch stark zu bezweifeln, ob Urregisseur Ridley Scott, der mit dem Erstling und „Alien“ Meisterwerke schuf und damit auch Science Fiction – Neuland betrat, heute noch dazu im Stande wäre solch eine filmische Wucht auf die Leinwand zu bringen. Mit seinen knapp 80 Jahren geht der Vielfilmer in der letzten Zeit zusehends auf Nummer Sicher, wovon seine soliden aber keineswegs herausragenden „Alien“ – Prequells zeugen. Die Regiezukunft gehört definitiv solchen Visionären wie Christopher Nolan ( „Interstellar“ ) oder eben Villeneuve.

Fazit : das Jahr 2017 hat nunmehr sein ultimatives Science Fiction-Highlight und einen der besten Kinofilme des Jahres überhaupt.

Stephan Peter Heuer (sph)

 

 

 

 

 

 

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