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Rezension zu The Greatest Showman

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Rezension zu

The Greatest Showman

 

Genre : Musical

Laufzeit : 97 Min. / FSK : Empfohlen ab 6 Jahren

Regie : Michael Gracey

Drehbuch :  Jenny Bicks (  Sex & The City; Rio 2 ); Bill Condon ( Chikago; Dreamgirls )

Produzenten : Peter Chernin ( Planet der Affen – Trilogie; Luther ); Laurence Mark ( Center Stage 1 & 2; Dreamgirls ); Jenno Topping ( Hidden Figures; Zwischen zwei Leben ); James Mangold ( Logan – The Wolverine; Zoo ); Deb Dyer ( Man lernt nie aus; Girl On The Train ); Peter Kohn ( Rum Diary )

Kamera :  Seamus McGarvey ( Godzilla; Pan )

Produktions Design : Nathan Crowley ( Interstellar; Dunkirk )

Musik : John Debney ( Sin City; The Jungle Book )

Songs : Benji Pasek ( La La Land; Trolls ); Justin Paul ( La La Land; Trolls ); Joseph Trapanese ( Annie; Straight Outa Compton )

Darsteller :  Hugh Jackman  ( Logan – The Wolverine; Les Miserables; Australia )…P.T. Barnum

Michele Williams  ( Brokeback Mountain; Manchester By The Sea;  )…Charity Barnum

Zac Efron ( High School Musical; Hairspray )…Phillip Carlyle

Zendaya  ( Shake It Up ! ; Spiderman : Homecoming )…Anne Wheeler

Rebecca Ferguson ( Mission Impossible 5 & 6; Life )…Jenny Lind

Keala Settle ( Ricki – Wie Familie so ist )…Lettie Lutz – The bearded woman

u.v.a.

 

Phineas Taylor Barnum, Sohn eines einfachen Schneiders, der im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts für die gehobene Gesellschaft arbeitet, ist ein Mann mit Visionen und Unternehmergeist. Er schafft es, zusammen mit seiner Kindheitsliebe Charity, die ebenfalls aus gutem Hause stammt, und seinen beiden ebenfalls ihre Träume verfolgenden Kindern, zunächst ein Kuriositätenkabinett, betitelt als Barnum’s American Museum Of Curiosit -in dem er allerhand ausgestopfte aber auch menschliche Sonderlinge ausstellt und vorzeigt- auf die Beine zu stellen, aus dem später nach mehreren Widrigkeiten und Fallstricken die erste Zirkusdynastie weltweit emporsteigen wird.

Wie bei allen Rezensionen gilt auch hier: beim Weiterlesen sind kleine Spoiler möglich, aber entscheidende Dinge werden natürlich nicht verraten.

Der Film des australischen Regieneulings Michael Gracey, der sich bisher vor allem als Special Effects-Supervisor im Filmgeschäft einen Namen gemacht hat, nimmt lediglich einige Motive aus dem wahren Leben P.T. Barnums zur Vorlage, um daraus ein schwungvolles, romantisches und manchmal am Rande des Kitsches vorbeischlitterndes Musical, untermalt mit manchmal all zu poppigerer auf die Charts schielender Musik, zu inszenieren.

Barnum selbst wurde hierzu, durch das kraftstrotzende und strahlende Aussehen Hugh Jackmans, allein schon optisch eine Zugkraft verpasst, die der wahren Gestalt Barnums völlig abging. Auch war dieser im wahren Leben wesentlich gerissener und verschlagener, als hier dargestellt. Auch die gute, alte amerikanische Mär vom Tellerwäscher ( bzw. Schneiderlein ) zum Millionär wird in diesem, in der herkömmlichen, manchmal doch zu offensichtlichen drei-Akt-Struktur in Szene gesetzten Film weitaus plakativer dargestellt als es in Wirklichkeit der Fall war.

Aber seihen wir ehrlich : ein objektives Biopic im Stile von “Walk The Line“ hat man bei einem Musical Projekt dieser Größenordnung und Bildgewalt auch nicht erwartet.

Was dem Film durchaus anzumerken ist – die Spielfreude aller beteiligten. Hugh Jackmans sich jahrelang in der Entwicklungshölle befindliches Herzensprojekt  ist bestens gecastet. ( Auch wenn Michele Williams als Barnums Frau bereits überzeugendere Schauspielleistungen dargeboten hat ). Herausstechend agieren Zac Effron, als Companion Barnums und Rebecca Ferguson als Sängerin Jenny Lind ( die allerdings ihre Gesangsstimme von Loren Allred geliehen bekommt; diese aber herausragend ist, ebenso wie die Stimme von Keala Settle, der „bärtigen Lady“ ! )

Die Songs entwickeln sich qualitativ zum besseren im Laufe des Films, der mit 97 Minuten Laufzeit angenehm gestrafft daherkommt; auch wenn der Einstieg und die mit einem Filmsong unterlegte Jugendjahresmontage zu Beginn ein wenig gehetzt erscheint. Aber man möchte ja möglichst schnell zum Kernthema des Films vorstoßen, und dieses ist nun mal -wie der Titel schon sagt- das Showbusiness. Eine etwas klassischere Musikwahl anstatt Pop hätte dem Film allerdings noch mehr Zeitkolorit verpasst, was bei “La La Land“ mit klassischer Orchestrierung und Jazzklängen in neuzeitlichem Umfeld letztjährig hervorragend funktioniert hat. Hier wie dort zeigen sich die gleichen Songschreiber, nicht aber die gleichen Musik Arrangieure verantwortlich. Hier hätte sich ein bisschen mehr musikalischer Mut, was erheblich zu einer nachhaltigeren Filmwirkung beitragen würde, ausgezahlt. Zumal einige Szenen ( hier sei besonders die Bar-Szene mit Jackman und Effron hervorzuheben ) äußerst Musical-klassisch inszeniert und choreografiert sind.

Alles in allem ist der Film sehenswert und für Musical-Fans ohnehin unabdingbar. Er ist ein einigen Stellen äußerst mitreißend inszeniert, schwelgerisch und doch rasant umgesetzt. Beachtlich; um so mehr, da es sich um ein Regiedebüt handelt. Was allerdings wiederum die interessante Frage aufwirft, was z. Bsp. ein Baz Luhrman  (“Moulin Rouge“; “Der große Gatsby“), der ebenfalls von Down Under stammt und vor einigen Jahren mit Jackman in der Hauptrolle bereits “Australia“ in Szene setzte, aus diesem Stoff und aus seinen Charakteren gemacht hätte ?!

„The Greatest Showman“ leutet das Kinojahr 2018 ein und startet deutschlandweit am 4. Januar in den Kinos !

 

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