Rezension zu
Mother !
Genre : Drama / Thriller / Horror
Laufzeit : 121 Min. FSK : ab 16 Jahren
Label : Paramount Pictures
Drehbuch & Regie : Darren Aronovsky ( Requiem For A Dream; The Fountain; Black Swan )
Produzenten : Darren Aronovsky ( Below; Jackie; Vendetta ); Scott Franklin ( Black Swan; Jackie ); Ari Handel ( Jackie )
Kamera : Matthew Libatique ( Pi; Iron Man; Black Swan )
Sound Design : Johann Johannson
Produktions Design : Philip Messina ( Oceans 11 – 13; Die Tribute von Panem 1 – 4 )
Darsteller : Jennifer Lawrence ( Winters Bone; Passengers )…Mother
Javier Bardem ( No Country For Old Men; James Bond 007 : Skyfall )…Him
Ed Harris ( The Abyss; the Truman Show; Westworld )…Man
Michelle Pfeiffer ( Wolf; Dark Shadows; Mord im Orientexpress )…Woman
Domnhall Gleeson ( Ex Machina; Star Wars VII & VIII )…Oldest Son
Brian Gleeson ( Assasins Creed; Logan Lucky )…Younger Brother
u.v.a.
Ein nicht näher benanntes Ehepaar lebt recht zurückgezogen in einem alten Haus inmitten eines Feldes. Während der Mann -seines Zeichens Dichter- an einer Schreibblockade leidet, ist die Frau dabei, das neu bezogene Haus zu renovieren und einzurichten.
Wie bei allen Rezensionen gilt auch hier: beim Weiterlesen sind kleine Spoiler möglich, aber entscheidende Dinge werden natürlich nicht verraten.
Als es plötzlich schellt und ein Mann, aufgrund das er dieses Haus für ein B & B – Gasthaus hält, Einlass begehrt und tags darauf noch seine recht kalte und abweisende Ehefrau hinzustößt, fühlt sich die junge Hausbewohnerin zunehmends unwohler und hegt den Verdacht, das hier irgend etwas ganz und gar nicht zu stimmen scheint. Als die Ereignisse sich überschlagen, es zu dramatischen Zwischenfällen kommt und hierdurch die Menschen im Haus immer zahlreicher werden, beginnt sich die Frau immer ohnmächtiger und hilfloser zu fühlen. Bis sich schließlich durch ein freudiges Ereignis die ganze Situation wieder zu beruhigen scheint. Liegt hierin nun wirklich die (Er)lösung aller bisherigen Probleme ?
Darren Aronovsky‘s nunmehr siebter Langfilm, wirft viele Fragen auf, lässt seinen Inhalt nur schwer in Worte fassen und ist alles andere als zugänglich. Vielleicht tut man von Beginn an gut daran, ihn sich nicht, wie der offizielle Trailer es vielleicht vermuten lassen könnte, aus der Thriller- oder Horrorfilm – Perspektive anzuschauen, sondern sein Augenmerk auf seine Symbolik und die Kamera- und soundtechnischen Details im Hintergrund zu richten. Denn der Film arbeitet viel mehr auf einer Metaebene, als es anfänglich den Anschein hat. Er ist weit mehr als – wie in Aronovskys hervorragenden Black Swan – eine Reise in den Wahn seiner Protagonistin, wie viele Kritiker es sich in ihrer Analyse recht einfach machen. Es gibt mehrere Lesarten, die sich dem aufmerksamen Zuschauer dieses großartigen, aber durchaus unbehaglich anzuschauenden Films offenbaren. Es ist definitiv kein Film für einen gemütlichen Feierabendkonsum !
Wer die Werke Aronovskys kennt -angefangen von seinem Großartigen Regiedebüt “π – System im Chaos“ Mitte der 1990er Jahre, über “Requiem For A Dream“ und dem unterschätzten The Fountain bis hin zu besagtem Kritiker- und Oscar – Erfolg Black Swan der weiß, dass dieser Mann es dem Zuschauer ( und sich selbst ) nicht so leicht macht. Sowohl visuell wie auch auditiv vermag er ihm Bilder und Stimmungen in den Kopf und in den Bauch zu pflanzen, die dieser dann lange nicht los wird ( wenn er sich denn darauf einlässt ). Ein Künstler mit Visionen. Diese hatte er mit Sicherheit auch bei seinem bisher einzigen Blockbuster, der an den Kinokassen dann ziemlich untergegangenen Bibelverfilmung “Noah“. Dort musste er viele inszenatorische Kompromisse eingehen. Mit diesem Hintergrundwissen stellt sich denn auch “Mother !“ in einem völlig anderen Licht dar, als man zunächst vermuten möchte.
Es ist schon eine Kunst, gänzlich ohne Musik und mit eindringlichen Kameraperspektiven, genial vertracktem Produktionsdesign (, welches erwähntes Haus als zusätzlichen Darsteller mit einbezieht ), sowie präziser Schauspielführung solch ein nachhaltiges Werk zu erschaffen. Javier Bardem, Ed Harris und Michelle Pfeiffer sind allesamt großartig, wenn auch teilweise sehr kühl und distanziert, was inszenatorisch aber durchaus gewollt ist. Die Geschichte wird ganz und gar aus dem Blickwinkel des durch Jennifer Lawrence dargestellten Charakters erzählt. Aronovsky verlangte seiner Hauptdarstellerin wirklich einiges ab, welches ihre gemeinsame private Beziehung denn auch nicht überstand und Lawrence nun erst einmal eine Auszeit von der Schauspielerei nehmen ließ.
“Mother !“ ist bei weitem keine leichte Kost. In seinen Bildern bricht sich -gerade zum Finale hin- so mancher Tabubruch bahn. Gelegenheitszuschauer und/oder Freunde des Blockbusterkinos sollten um diesen, von vielen bejubelten und gleichzeitig von vielen verhassten Werk einen großen Bogen machen. Filmenthusiasten, die sich mal wieder an einer unkonventionellen Erzählweise erfreuen möchten, sei dieser Film jedoch sehr ans Herz gelegt.
“Mother !“ ist am 25. Januar 2018 bei Paramount auf DVD / Blu-Ray erschienen und kann hier bestellt werden.
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