Rezension zu
Stranger Things – Staffel 2 ( Netflix )
Genre : Science Fiction / Horror / Fantasy
Laufzeit : 9 Episoden a‘ 50 Min. ( im Durchschnitt ) FSK : Empfohlen ab 16 Jahren ( Netflix )
Creators : Matt & Ross Duffer ( Wayward Pines )
Regie : Matt & Ross Duffer ( Hidden – Die Angst holt dich ein ); Shawn Levy ( Real Steal ); Andrew Stanton ( Wall-E; Findet Nemo / Dorie; John Carter ); Rebecca Thomas
Drehbuch : Matt & Ross Duffer ; Justin Doble ( Fringe ); Jessie Nickson – Lopez ( Stranger Things – Staffel 1 ); Kate Trefry
Produzenten : Matt & Ross Duffer; Shawn Levy ( Nachts im Museum 1-3 ); Rand Geiger ( American Crime Story ) ; Justin Doble ( Into The Badlands ) für NETFLIX
Kamera : Tim Ives ( Mr. Robot; Girls ); Tod Campbell ( Sleepy Hollow; Mr. Robot ); David Franco ( Vinyl; Westworld )
Musik : Kyle Dixon; Michael Stein ( Stranger Things – Staffel 1 )
Special Effects : Caius Man ( Piranha 3-D; Gänsehaut )
Darsteller : Winona Ryder ( Edward mit den Scherenhänden; Durchgeknallt )… Joyce Byers
David Harbour ( The Newsroom; Suicide Squad )…Jim Hopper
Finn Wolfhard ( Es )…Mike Wheeler
Millie Bobby Brown ( Intruders )…Elf(i)
Gaten Matarazzo ( Stranger Things – Staffel 1 )…Dustin Henderson
Caleb McLaughlin ( Stranger Things – Staffel 1)… Lucas Sinclair
Natalia Dyer ( Hannah Montana – Der Film )…Nancy Wheeler
Charlie Heaton ( The New Mutants )…Jonathan Byers
Joe Keery ( Stranger Things – Staffel 1; Molly’s Game )…Steve Harrington
Noah Schnapp ( Bridge Of Spies )…Will Byers
Sadie Sink ( Schloss aus Glas )…Max Hargrove
Paul Reiser ( Aliens – Die Rückkehr Red Oaks; )…Dr. Owens
Sean Astin ( Der Herr der Ringe 1-3; The Strain )…Bob Newby
Dacre Montgomery ( Power Rangers )…Billy Hargrove
u.v.a.
Kurz vor Halloween im Städtchen Hawkins. Bei den vier präpubertären Helden der ersten “Stranger Things“ – Staffel ist mittlerweile so etwas wie Alltag eingekehrt; sollte man meinen. Aber Will Byers, der in der Vergangenheit so einiges mitgemacht hat, leidet unter starken Flashbacks und Alpträumen. Oder sind es vielleicht keine ?
Wie bei allen Rezensionen gilt auch hier: beim Weiterlesen sind kleine Spoiler möglich, aber entscheidende Dinge werden natürlich nicht verraten.
Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse und die vier werden abermals zwischen zwei Welten hin und her gerissen. Und dann taucht auch noch jemand aus der Vergangenheit wieder auf um ihnen zur Seite zu stehen.
All zu viel kann und sollte man an dieser Stelle nicht über die zweite Staffel von “Stranger Things“ verraten, ohne jemandem die Spannung zu rauben. Die Serie spielt, wie schon die erste Staffel, mit vielen bekannten Versatzstücken der einzelnen Genres, denen sie hier abermals viele Reminiszenzen erweist.
Da wären zunächst die hier recht dezenten Verweise auf die Welt des Stephen King zu nennen, die in der ersten Staffel noch wesentlich stärker zum Vorschein kamen. Aber von Monstern Lovkraft’scher Dimensionen sowie Anspielungen an Klassiker wie “Der Exorzist“ ist hier vieles vertreten, bei dem man sich wunderbar gruseln und mit den Protagonisten mitfiebern kann. Auch die Musik, die sowohl Horror-Altmeister John Carpenter- als auch Tangerine Dream-affin daherkommt, trägt immens zur Verbreitung des 80er-Jahre-Settings, in denen die vorliegende Handlung sich entfaltet, bei.
Einige Darsteller treten hier, neben der wiederum wunderbar agierenden Winona Ryder als diesmal nicht ganz so überspannte Mutter, äußerst positiv hervor. Allen voran der junge Noah Schnapp, der aus dem sich ergebenem Handlungsstrang in Staffel Eins sein darstellerisches Talent nun vollends zur Entfaltung bringen kann; er spielt seine gesamte Gefühlspalette wunderbar aus.
Gaten Matarazzo als Dustin zeichnet sich wieder für die Comedy-Elemente der Serie verantwortlich, darf aber auch seine ungewohnt heroische Seite zeigen.
Milli Bobby Brown alias Elf(i) -die Entdeckung der ersten Staffel- bekommt hier mehr Hintergrund verliehen, welche durch eine zusätzliche Episode, die ausschließlich ihrem Figuren-Erzählstrang folgt, herausgearbeitet wird und für die Entwicklung hin zum Finale von einiger Bedeutung ist.
Alles in allem kann man mit Fug und Recht behaupten, das die Duff-Brothers. sowie Mitproduzent und -regisseur Shawn Levy ihre Hausaufgaben gemacht haben und sich innerhalb des Horror / Fantasy – Genres recht gut auskennen. So haben sie eine, diesmal deutlich höher budgetierte Staffel aus der Taufe gehoben ( was man den hervorragenden Spezialeffekten durchaus ansieht ), als auch die NETFLIX – Streaming-Landschaft um ein weiteres Highlight bereichert. In dieser Hinsicht ist es schon fast bedauerlich, das die Macher sich nicht für die Neuverfilmung von Stephen Kings “Es“ ( der sich im Kino gerade zum erfolgreichsten Horrorfilm aller Zeiten mausert ) bei den Hollywood-Produzenten durchsetzen konnten; sie wären hierfür mehr als prädestiniert gewesen, wie man aufgrund der Inszenierung der beiden ( bisherigen ? ) “Stranger Things“ – Staffeln sehen kann. Denn während “Es“-Regisseur Andy Muschietti den Zuschauer auf eine ( durchaus sehenswerte ) Horror-Achterbahn mitzunehmen vermag, so schaffen es die beiden Serienregisseure spielend, den Kindern hier die nötige charakterliche Tiefe und jene intimen Momente zu verleihen, welche den sieben Charakteren in Muschiettis Verfilmung fast gänzlich abgehen. Dies ist selbstverständlich auch der Film-Laufzeit von 2 1/2 gegenüber den knapp 8 bzw. 15 Stunden der Serie geschuldet, die jedoch auch deutlich macht, das solche epischen Geschichten wie“ Es“ in einem Format wie einer mehrteiligen ( und zweistaffeligen ! ) Serie noch weitaus besser aufgehoben ( gewesen ) wären.
Man darf jedenfalls gespannt sein, was die beiden Zwillingsbrüder sich in Zukunft noch an spannenden Szenarien und Filmplots ausdenken werden.
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