Am 16. Oktober 2017 wurde die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia durch eine ferngezündete Autobombe getötet. Der Fall erregte international Aufmerksamkeit, denn die Journalistin deckte jahrelang Korruption und Interessenskonflikte auf Malta auf. Zum ersten Jahrestag des Mordes zeichnet die ZDFinfo-Dokumentation „Daphne – Tod einer Journalistin“ am Donnerstag, 11. Oktober 2018, 0.00 Uhr, ein Bild von der Journalistin und ihren Gegnern. Kollegen und Freunde der getöteten Journalistin geben Einblick in eines der korruptesten Länder der EU und erklären die Motivation für Daphne Caruana Galizias unermüdlichen Kampf gegen das maltesische System.
Daphne Caruana Galizia prangerte jahrelang in Malta Seilschaften, politische Machtkämpfe und mafiöse Bestechungen an, bis sie im Oktober 2017 durch eine Autobombe getötet wurde. Auf Bitten der maltesischen Behörden übernahmen das amerikanische FBI und die niederländische Gerichtsmedizin die Ermittlungen. Doch auch ein Jahr später ist noch immer unklar, wer hinter dem Attentat steckt. Verdächtige gibt es viele.
In ihrem Blog „Running Commentary“ hatte Daphne Caruana Galizia schwere Anschuldigungen gegen den Ministerpräsidenten und zahlreiche sozialdemokratische Regierungsvertreter erhoben. Es ging um den Verdacht der Geldwäsche, eine Briefkastenfirma in Panama und ein riesiges Netz aus Korruption, das bis nach Russland verfolgt werden kann. Der Premierminister sowie eine einflussreiche Richterin hatten Dutzende Verleumdungsklagen gegen die Journalistin angestrebt, die jedoch alle abgewiesen wurden. Ein Jahr später sind der Ministerpräsident und seine Frau zwar vom Vorwurf der Geldwäsche entlastet, über den Ermittlungsergebnissen liegt dennoch ein Schatten: Wurden die maltesischen Chefermittler bestochen? Und inwieweit beeinflussen politische Seilschaften die Justiz?
ZDFinfo wiederholt „Daphne – Tod einer Journalistin“ am Freitag, 23. November 2018, um 9.15 Uhr, sowie am Samstag, 24. November 2018, um 5.30 Uhr.